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Jochen Müller, Teamleiter Rohstofflogistik

Jochen Müller arbeitet bereits seit über 15 Jahren immer nah an der Supply Chain. Besonders während der globalen Rohstoff-Engpässe der letzten Monate kam Meraxis diese Erfahrung zugute. Im Interview erzählt er, wie er und sein Team diese Situation aus Sicht der Logistik erlebt haben, wie sein Arbeitsalltag aussieht und wie sich der dreifache Familienvater organisiert.

15. Juli 2021

Hallo Jochen, stell dich doch kurz vor.

Gerne. Ich bin 43 Jahre alt, Diplom-Betriebswirt und zurzeit  bei der Meraxis als Teamleiter im Bereich Rohstofflogistik tätig. Ausserdem bin ich verheiratet und stolzer Papa von drei Kindern zwischen 2 und 7 Jahren.

Das klingt fast als hättest du zwei Jobs. Wie koordinierst du das und wie behältst du dabei einen kühlen Kopf?

Gute Frage. Glücklicherweise leben und arbeiten wir hier in Bern in einer Umgebung, in der andere Ferien machen und die gleichzeitig sehr familienfreundlich ist. Es gibt an fast jeder Ecke Spielplätze und  eine sehr gute Infrastruktur. Auch die Kinderbetreuungsmöglichkeiten haben eine hohe Qualität.. Am meisten profitieren meine Familie und ich sicher davon, dass ich die Möglichkeit habe, Teilzeit zu arbeiten. Ich arbeite an vier Tagen in der Woche, ein Tag gehört ganz meiner Familie.

Wie lange bist du denn schon bei Meraxis und was hat dich zu uns verschlagen?

Ich habe meine Karriere in der Verpackungsbranche gestartet. Danach war ich etwa zehn Jahre in einem weltweit führenden Grosskonzern der Konsumgüterindustrie in verschiedenen Positionen tätig – aber immer nah an der Supply Chain. Diesen Bereich fand ich immer sehr lebendig und interessant. 2015 war ich auf der Suche nach einer Stelle in Bern und meine Vorstellungen waren damals schon ziemlich konkret. Ich wollte weiterhin in einem Unternehmen im internationalen Umfeld tätig sein, das Expertise in der Supply Chain hat. Auch in einem familiengeführten Unternehmen zu arbeiten, fand ich einen spannenden Gegensatz zu meiner vorherigen Stelle in einem börsennotierten Grosskonzern. Tatsächlich sind die Hierarchien hier viel flacher und dem Einzelnen wird mehr Verantwortung zugesprochen. Wir bedienen hier ein breites Portfolio an Industrien mit einer riesigen Vielfalt an Produkten. Man erlebt also täglich etwas Neues!

Vielfalt ist ein gutes Stichwort. Wie hat sich dein Weg bei Meraxis bisher gestaltet?

Ich bin hier zunächst als stra­te­gischer Einkäufer für die Au­to­mo­tive Division gestartet. Nach zweieinhalb Jahren bin ich zurück zu meinen Wurzeln im Supply Chain Management als Teamleiter gewechselt. Der Einstieg im Einkauf hat mir sehr gute Einblicke und ein Verständnis für die Herausforderungen und Abhängigkeiten zwischen Kunden und Lieferanten gegeben. Ich glaube, dass mir das in meiner derzeitigen Funktion in der Logistik sicher dabei hilft, die Bedürfnisse unserer Kunden im Blick zu haben und Lösungen dafür zu entwickeln.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich und dein Logistik-Team aus? Welche Herausforderungen gehören dazu und was gefällt dir besonders gut?

Wir arbeiten an der Schnittstelle zwischen unsere Kunden, der stra­te­gischen Beschaffung und unseren Lieferanten. Auf der operativen Ebene müssen wir Bedarfsanfragen bearbeiten, Aufträge bis hin zu Transport abwickeln und sicherstellen, dass neben dem Warenfluss auch gleiche Informationsstand für alle Parteien gewährleistet ist. Dazu kommen stra­te­gischere Aufgaben, wie Optimierungsprojekte oder Ausarbeiten neuer Lagerkonzepte. Letztlich bin ich auch dafür verantwortlich das Team zu koordinieren, Mitarbeitende zu entwickeln und die klassischen Führungsaufgaben wahrzunehmen.

Ich mag es besonders, dass man in diesem Job ein sehr direktes Feedback erhält. Entweder etwas funktioniert oder eben nicht. Wenn eine Lieferung nicht oder zu spät eintrifft, merkt man unmittelbar, dass etwas schiefgelaufen ist. Man erkennt den Einfluss unseres Tätigkeitsfeldes sehr stark. Weil wir so unmittelbares Feedback erhalten, arbeiten wir immer sehr hands-on und nah am Kunden.

Die letzten Monate waren in unserer Branche von massiven Engpässen auf dem Rohstoff- und Transportmarkt geprägt. Wie haben du und dein Team diese Situation aus Sicht der Logistik erlebt? Wie glaubst du wird sich die Situation entwickeln?

Tatsächlich kann man die letzten Monate nur als turbulent und unvorhersehbar beschreiben. Wir mussten sicherstellen, dass wir noch näher an unsere Kunden und Lieferanten heranrücken, um bei Bedarf schnellstmöglich reagieren zu können. Gleichzeitig hat diese Herausforderung die elementare Wichtigkeit des Supply Chain Managements hervorgehoben: Die Frage war zeitweise nicht wann, sondern ob Ware überhaupt lieferbar ist. Stellt man sich nun vor, dass Lieferungen aus Fernost mehrere Wochen auf See verbringen, bis sie bei uns eintreffen, wird schnell klar, was bereits kleinste Abweichungen bewirken können. Die Verfügbarkeit von Produkten und Resilienz der Supply Chain sind ein echter Wettbewerbsvorteil – und nicht selbstverständlich. Starke Lieferketten kann man aber nur sicherstellen, wenn man starke Partner hat – und zwar auf allen Seiten – und ein eingespieltes, erfahrenes Team, das die Abhängigkeiten kennt und damit umzugehen weiss.

Persönlich glaube ich, dass der Trend hin zu einer Lokalisierung von Lieferketten geht. Das bedeutet, man versucht lokale Partner oder regionale Alternativen zu finden. Dadurch sind Lieferketten weniger anfällig für Störungen. Im Fall der Fälle kann man so schneller reagieren.

Auch unser Team Meraxis hat die letzten Monate aus einer ganz anderen Perspektive erlebt: Virtuelle Kommunikation hat notgedrungen oft persönliche Treffen ersetzt. Wie glaubst du, wird sich unsere Zusammenarbeit in Zukunft verändern?

Ich glaube wir sind generell soziale Wesen und nicht dafür gemacht den Tag alleine vor einem Bildschirm zu verbringen. Informeller Austausch ist und bleibt wichtig. Es gibt vielen Studien, die belegen, dass Teams und Unternehmen die einen engen und guten Austausch, auch über Abteilungsgrenzen hinweg, pflegen, deutlich erfolgreicher sind also solche, die dies nicht tun. Aber sicherlich werden viele von uns teilweise weiterhin von zuhause aus arbeiten. Dies hängt ja auch von  individuellen Faktoren, wie dem Arbeitsweg oder der privaten Situation ab. Letztendlich bin ich trotzdem überzeugt davon, dass der persönliche Austausch wieder in den Vordergrund rücken wird – ganz im Sinne des Teamgeists!

Danke, Jochen!